Künstlerbücher sind andere Orte.
Sie geben Daniela Junghans die Möglichkeit mit dem Objekt Buch als Medium zu experimentieren. In kostbaren und intimen Einsichten geht es darin um ein Fehlen und Verfehlen, um Unzulänglichkeiten der menschlichen Existenz, die stilbewusst in Relation gestellt werden zur unreinen und zum Teil beschädigten, von Spuren der Abnutzung gezeichneten Erscheinungsform des Einzelexemplars.
Die Haptik der analogen, zum Großteil fehlerhaften Fotografien und Found Objects wird kompensiert durch den konsequenten Gebrauch der einebnenden Fotokopie, minimal erweitert durch größtenteils handschriftlich hinzugefügte Zeichnungen und Anekdoten.
Ihr unverkennbar sensibler Umgang mit Wort, Bild und Material, ihr ästhetisch-poetischer Einsatz von tautologischen, linguistischen und fotografischen Experimenten, lässt das im Projektraum ausgestellte Buch zu einem Buch werden, welches an neue Lesarten und Formen der Rezeption appelliert.